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Tutorium - Flügel zeichnen, Teil 2

Schwungfedern
Kiel und Fahne

Schwungfedern
Kiel und Fahne

Schwungfedern
Abbildung 1

Hier haben wir es mit Schwungfedern zu tun. Deutlich ist die Aufteilung der Federfahne entlang des Kiels zu erkennen. Nach links hin, zum vorderen Saum, befindet sich nur knapp ein Drittel der Fahne; nach rechts dagegen ist sie wesentlich breiter.

Charakteristisch ist auch der sanfte Schwung der schmalen Fahnenpartie, die den vorderen Abschluß dieser Federsorte bildet. Schwungfedern besitzen verhältnismäßig lange Kiele [1], aber auch eine lange Fahnenpartie [2].

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Detail Federkiel
Abbildung 2

Auf dieser Detailaufnahme rechts kann man deutlich eine Gliederung des Kiels erkennen.

[1] Unteres Kielende. Dieses ist unten mit einer feinen Öffnung versehen, durch den beim Wachstum der Feder Blutgefäße bis ins Innere des Kielinnern reichen. Die bräunlichen oder rötlichen Verfärbungen, die sich nach oben ziehen, sind Reste dieser Blutgefäße. Wir haben es hier mit einer relativ "jungen" Feder zu tun, die nicht auf normalem Wege durch Mauser abgestoßen wurde.

[2] Früherer Blutkiel. So weit reichte der Blutkiel, das Vorstadium der damals im Wachstum befindlichen Feder. Blutkiele sind recht kurz und bestehen eigentlich nur aus einer hornigen Hülle, in deren Inneren sich die spätere Feder entwickelt. Spiralig zusammengerollt und noch teleskopartig ineinander verschachtelt, wird dieses Vorstadium noch mit Blut versorgt. Nervenbahnen innerhalb des Blutkiels sorgen dafür, daß dieser recht berührungsempfindlich ist. Manchmal beißt sich ein putzender Vogel versehentlich auf einen Blutkiel - einer meiner Nymphen ist ein echter Spezialist dafür, was meistens in lautem Protest- und Schmerzensgeschrei endet...

[3] Hier wuchs die Feder aus der Haut. Junge Federn, die nicht so bald der Mauser zum Opfer fallen werden, sind fest in der Haut des Vogels eingewachsen. Je älter sie aber werden, desto weiter schieben sie sich heraus - bis sie schließlich ausfallen. Die deutlich sichtbare doppelte weiße Linie kennzeichnet Hautreste um den Federkiel.

[4] Hier endet der durchsichtige Teil des Federkiels im Übergang zum pigmentierten Schaft. Hier setzen auch die ersten flaumigen Ausläufer [5] der Federfahne an.