Flügel zeichnen Teil 1
Federn
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Federn sind
recht erstaunliche Gebilde.
Mit einem hohlen, stabilen Mittelkiel in natürlicher Leichtbauweise,
umgeben von einer elastischen und biegsamen Federfahne, sind sie eine
der raffiniertesten Erfindungen die Mutter Natur sich bisher hat einfallen
lassen.
Ich will hier ein wenig mehr über den Aufbau von Federn und ihre
Eigenschaften erzählen.
Der
Kiel
Die Kiele gleichen
schmalen, am Federende spitz zulaufenden Hohlröhren. Sie sind innen
mit winzigen, kaum sichtbaren Streben versehen, die der Röhre Stabilität
verleihen.
Grosse Federn
wie Schwungfedern besitzen an ihrer flaumigen Basis eine Art Sollbruchstelle,
an der die Feder bei übermässig starker Belastung abknicken
kann. Die Kiele der Schwungfedern und grösseren Deckfedern sind
an der Basis ansatzweise längs eingekerbt eine weitere Maßnahme,
um den doch recht dicken Kiel stabiler und bruchsicherer zu machen.
Die Federfahne
Die Federfahne
ist der Teil der Feder, die den Kiel umgibt. Je nach Federtypus ist
sie flaumiger, faseriger oder starrer. Kontur- und Schwungfedern besitzen
festere Fahnen, deren einzelne winzige Ästchen und Zweige sich
elastisch miteinander verzahnen. Die Fahne bildet durch die Form ihrer
eizelnen Äste und Ästchen eine aerodynamisch gewölbte
Fläche, die der Grundkontur des Flügels an sich entspricht.
Physikalisch ausgedrückt besteht also ein Flügel lediglich
aus einer solchen aerodynamisch sinn- und wirkungsvollen Grundform mit
vielen anhängenden Mini-Tragflächen. Die Federfahne macht
die Form aus, der Kiel gibt der Feder Stabilität.
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